Das Projekt erhielt eine Nominierung für den renommierten European Design Award 2023. Die Ergebnisse werden am 1. Juni 2024 bekannt gegeben.

Die Naturia besteht aus dreizehn niedrigen Wohngebäuden, die nahtlos in die umgebende Natur integriert sind. Die architektonische Priorität des Projekts war es, die bestehenden Bäume zu erhalten und den bewaldeten Charakter des Gebiets zu bewahren. Sie ist Teil des Viertels JAR in Toruń, das auf dem Gelände einer ehemaligen Militäreinheit errichtet wurde. Die Gebäude entlang der Hauptstraßen bilden eine geschlossene Front entlang der Straßen und einen kleinen Stadtplatz. Im Gegensatz dazu sind die Gebäude in der Tiefe des Grundstücks lockerer angeordnet. Zwischen den Gebäuden sind intime Innenhöfe und bewaldete Erholungsbereiche entstanden. Unter den Gebäuden wurden unterirdische Parkmöglichkeiten entworfen, unter Berücksichtigung der vorhandenen Bäume. Die Architektur des Viertels zeichnet sich durch ihre Einfachheit, Einheitlichkeit und umweltfreundliche Gestaltung aus.

Das von Studio Blisko entworfene visuelle Informationssystem schöpft seine Inspiration aus dem Waldbild. Die verwendete Typografie hat schlanke, vertikale Proportionen, die an Bäume erinnern. Wir haben einen Satz von Symbolen aus Buchstabenmodulen erstellt. Dank der gemeinsamen Konstruktion von Schrift und Bildsprache bilden Texte und Piktogramme eine harmonische und zusammenhängende Einheit. Auch in den Fluren gibt es Illustrationen, die Informationen zur Stockwerksnummer geben und Szenen aus dem Gemeinschaftsleben zeigen, die verschiedene Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in der Nachbarschaft präsentieren. Neben jedem Aufzug befindet sich ein Grundriss mit den Wohnungsnummern. Die Nummerierung der Wohnungen und Stockwerke ist dreidimensional, aus Holz geschnitten, als Anspielung auf die hölzernen Gitterwände in den Treppenhäusern. Die Eingänge zu den Treppenhäusern sind mit großflächigen konkaven Gravuren auf Holzverkleidungen betont, die aus großer Entfernung sichtbar sind. Das Motiv der vertikalen Unterteilungen findet sich auch in den geometrischen Mustern in den Vorhallen der Treppenhäuser wieder. Jedes Treppenhaus verfügt über ein anderes originales Muster. Im Garagenbereich wird dieselbe Typografie angewendet, die sich vom Boden bis zur Markierung der Parkplätze an den Wänden erstreckt. Die Eingänge zu den Treppenhäusern von der Garage sind mit großen gestreiften Illustrationen gekennzeichnet, im Einklang mit den Illustrationen auf den oberen Etagen.

Im gesamten Viertel führen externe Elemente der Orientierung die Navigation an, in Form von dreidimensionalen Adressschildern, aus Stahl geschnitten und in Abständen von den Gebäudefassaden montiert. Es gibt auch Wegweisschilder zu einzelnen Gebäudenummern in Form von hölzernen Schildern, die mit Laternenmasten integriert sind.

Fotos: Anna Nowokuńska-Maksymiuk | www.foto.nowokunska.com